Experten-Tipps zu Akku-Gartengeräten

Rasenmäher und -trimmer, Motorsägen und -sensen, Laubbläser, Heckenscheren und Hochdruckreiniger – all diese Gartengeräte sind auch mit Akku-Betrieb erhältlich. Akkubetriebene Werkzeuge werden immer beliebter, denn sie sind leise und flexibel. Störende Kabel sowie stinkende Abgase gehören zudem der Vergangenheit an.

Auch die Akku-Leistung stimmt inzwischen bei den meisten Geräten, so dass die kabellosen Helfer ihren motorbetriebenen Konkurrenten auch in diesem Bereich kaum nachstehen. Was Käufer bei der Neuanschaffung, beim Betrieb und der Pflege der Geräte beachten sollten, weiß Christian Lex, TÜV SÜD-Produktexperte.

Kauftipps des TÜV SÜD beachten

„Wer zum ersten Mal ein Akku-Gerät kaufen möchte, entscheidet sich am besten für eine Gerätefamilie eines Herstellers“, so Christian Lex. So kann ein einziger Lithium-Ionen-Akku mehrere Geräte betreiben, beispielsweise eine Motorsäge und einen Rasenmäher. Je nach Bedarf können weitere Werkzeuge angeschafft und mit demselben Akku benutzt werden.

Manche Hersteller bieten auch sogenannte „Multitools“ oder „Kombiwerkzeuge“ an, bei denen eine Gerätebasis mit unterschiedlichen Aufsätzen kombiniert werden kann. Dabei sollten Verbraucher berücksichtigen, dass die bekannten Markenhersteller ihre Serien langfristig anbieten und so auch noch im nächsten Jahr ein passendes Gerät oder ein zweiter Akku erworben werden kann – ein großer Vorteil und ein nachhaltiges Kaufverhalten.

Die Anschaffung von Akku-Geräten, vor allem der Kombigeräte, ist unter Umständen zunächst etwas teurer. Langfristig sparen Käufer mit den Kombigeräten sogar Kosten, denn der Akku macht einen Großteil des Preises aus. Außerdem sind die Wartungskosten für Akku-Geräte niedrig.

Übrigens: Trotz der Kosten ist es oft sinnvoll, sich einen zweiten Akku zuzulegen. So müssen länger andauernde Gartenarbeiten wie das Schneiden einer langen Hecke nicht durch einen Ladevorgang unterbrochen werden.

Was müssen Verbraucher in puncto Akku beachten?

Welche Qualität ein verbauter Akku hat, ist nicht leicht zu erkennen. Hier hilft es, einen Blick auf die Garantiebescheinigung zu werfen: In den meisten Fällen hat der Akku selbst eine kürzere Garantiezeit als das Gerät. Denn wie lange ein Akku hält, ist neben der Qualität der Akku-Zelle auch vom Ladeverhalten oder der richtigen Einstellung im Batteriemanagementsystem, die eine Überladung, eine Tiefenentladung oder einen Kurzschluss verhindert, abhängig. Deshalb gilt: Bei einer deutlich kürzeren Garantiezeit haben die Akku-Zellen vermutlich keine gute Qualität.

Folgende Punkte sollten Verbraucher beim Betrieb beachten:

  • Gemäßigte Temperaturen: Akkus bevorzugen den Bereich zwischen 10 und 25 Grad, was es gerade auch bei der Lagerung im Winter zu beachten gilt. Temperaturen über 40 Grad schaden dem Stromspeicher.
  • Laden ohne Memory-Effekt: Moderne Akkus können in jedem Füllzustand geladen werden, es gibt keinen Memory-Effekt mehr. Allerdings sollten es Gartenfreunde vermeiden, den Akku beim Arbeiten häufig vollständig zu entladen – auch, wenn die Geräte heute über einen Tiefentladeschutz verfügen.
  • Intelligente Akkus: Moderne Stromspeicher wissen, wann sie voll sind und brechen den Ladevorgang ab, obwohl sich das Gerät noch länger in der Ladestation befindet.

Weitere Kaufkriterien

Über die Qualität eines Akku-Gartengeräts entscheidet nicht der Akku allein. Auch die Verarbeitung des Geräts, das Zusammenspiel von Akku und Motor sowie die Steuerelektronik sind Faktoren, die Käufer beachten sollten. Zu bevorzugen sind Antriebe ohne Kohlebürsten, da diese bei gleicher Akku-Kapazität länger arbeiten können. Voltzahl (V) und Amperestunden (Ah) bestimmen die Leistung der Geräte mit – da die Geräte allerdings sehr unterschiedliche Leistungsaufnahmen haben, kann auch ein Akku mit weniger Kapazität sinnvoll sein.

Neben diesen Leistungsparametern kommt es daher vor allem darauf an, was man mit dem Gerät machen möchte: Akkubetriebene Heckenscheren gibt es beispielsweise mittlerweile in allen Leistungsklassen. Hier sollte der Käufer vorher überlegen, ob er damit nur einen einzelnen Busch oder eine ganze Hecke schneiden muss und dann das entsprechende Gerät auswählen.

Bei einem Akku-Rasenmäher ist dereil die Schnittbreite wichtig oder wie groß die Fläche ist, die mit einer Akku-Ladung gemäht werden soll.

„Käufer sollten außerdem darauf achten, ob sie sich bei Problemen mit dem Produkt an einen Händler vor Ort wenden können. Oft besteht bei billigen Geräten nämlich nur die Möglichkeit, das Produkt komplett einzusenden“, so Christian Lex.

Einen guten Anhaltspunkt für geprüfte Sicherheit bieten immer auch das GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit und das blaue TÜV SÜD-Oktagon. Die Experten von TÜV SÜD prüfen Gartengeräte unter anderem auf Sicherheit, Funktionalität, Qualität, Schadstoffe, Geräuschemissionen und elektromagnetische Verträglichkeit. Durch die Mitarbeit in Normenausschüssen und Fachgremien sowie der Zusammenarbeit mit Herstellern sind sie dabei stets auf dem neuesten Stand der Technik.

Vor- und Nachteile von akkubetriebenen Gartengeräten

  • Akkubetriebene Gartengeräte sind leichter und leiser als Benzingeräte.
  • Wartung und Service sind weniger aufwändig.
  • Die Laufzeit der Geräte ist von Akku-Kapazität und Leistung abhängig, was einen Ersatz-Akku oder rechtzeitiges Nachladen erfordert.
  • Die umweltgerechte Produktion und Entsorgung von Akkus ist nach wie vor ein ungelöstes Problem.

Weitere Infos gibt es unter ❥ https://www.tuvsud.com/de-de/branchen/konsumgueter-und-handel/haus-und-garten/pruefung-gartengeraete.